Was ist Buggykiten?
Nur eine Handbreit über dem Boden, angetrieben durch die Kraft des Windes, flitzt du in einem dreirädrigen Gefährt, dem Buggy, durch die Gegend. Der Buggy hat ein lenkbares Vorderrad und eine breite, starre Hinterachse. Zwischen Vorderrad und Achse befindet sich ein Rohrrahmen, an dem ein Sitz für den Fahrer befestigt ist. Gelenkt wird mit den Füßen mittels Rasten an der Vorderradgabel. Gezogen wirst du von einem Kitedrachen ("Matte"), einem meist vierleinigen, stablosen Schirm. Die Windkraft überträgt sich direkt auf den Fahrer, der die Leinen des Drachen in den Händen hält. Diese laufen über das "Trapez", das der Pilot an den Hüften trägt. Das entlastet die Arme und lenkt die Kraft des Kites direkt in die Körpermitte. Der Buggy fährt immer quer zum Wind, die Matte befindet sich also immer seitlich zur Fahrtrichtung des Buggys.
Wo "buggykitet" sich's am besten?
Den Sport kann man eigentlich überall dort betreiben, wo man genug Platz und einen recht ebenen Untergrund vorfindet. Vor allem an den Küsten Europas kann man inzwischen Buggykiter in Aktion erleben. Bestens geeignet sind zum Beispiel die breiten Sandstrände der Nordsee, die durch die regelmäßige Überschwemmung fest genug für den Buggy sind, außerdem viel Platz bieten und windsicher sind. Richtige Buggykiter-Hochburgen sind zum Beispiel der Strand von St. Peter Ording auf Sylt oder die Gebiete im dänischen Rømø und Fanø. Hier gibt es auch fest eingerichtete Buggygelände. Aber auch neben dem Deich oder auf gut gemähten Wiesen im Binnenland kann man loslegen. Alte Flugplätze bieten ebenfalls gute Bedingungen für Buggykiter.
Was brauche ich, um loslegen zu können?
Einen Einsteiger-Buggy bekommt man schon ab 350 Euro. Nach oben sind quasi keine Grenzen gesetzt. Die Preise der Kites richten sich nach deren Größe und Leistungparametern. Einsteigerschirme von 3 Quadratmetern bekommst du schon ab 200 Euro, während Hochleistungsschirme schon mal mit 750 € zu Buche schlagen. In verschiedenen Foren im Internet kann man aber auch erheblich günstiger an gebrauchte Ausrüstung kommen - besonders für Einsteiger ist das wahrscheinlich die beste Variante. Bevor du loslegst, solltest du dich genau mit dem Material vertraut machen und die Grundregeln des Buggysports kennen.
Wie kann ich den Sport erlernen?
Erst einmal ist Trockenüben mit dem Kite auf den eigenen Füßen angesagt. Als erstes musst du nämlich lernen, mit dem Zugdrachen zurechtzukommen - erst danach geht's auf den Buggy. Dann kommt es auf die richtige Fahrtrichtung zum Wind und die richtige Koordination beim Steuern des Kites an. Damit muss dann die Lenkung des Buggys abgestimmt werden. Mit genügend Ausdauer kann man sich Stück für Stück selbst die richtigen Kniffe in puncto Windrichtung, Zugkraft und Kurs erarbeiten. Oder man macht einen ein- bis zweitägigen Intensivkurs in einer Buggy-Fahrschule. Vorteil: hier bekommt man neben Ratschlägen und Tricks die Ausrüstung fürs Training dazu.
Wie komme ich an eine offizielle Lizenz?
In vielen Ländern gibt es bereits nationale Verbände, die dem immer beliebteren Sport die nötige organisatorische Basis bieten. In Deutschland ist das die GPA (German Parakart Association Kitesailing e.V.). Sie vergibt auch eine Fahrlizenz, die du für bestimmte Fahrgebiete (zum Beispiel am Strand von St. Peter Ording) und die Teilnahme an Wettbewerben benötigst. Um die Prüfung absolvieren zu dürfen, brauchst du eine Haftpflichtversicherung. Die Prüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In der Theorie müsst ihr zu allererst die Vorfahrtsregeln beherrschen, denn gerade in beliebten Kitebuggy-Gebieten bist du selten allein auf der Strecke. Im Praxisteil musst du die Matte sicher starten und landen und bestimmte Manöver fahren können.
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